EuroFlyAngler -  Canale Santa Susanna (Italy) fly fishing


 Canale Santa Susanna (Italy) 

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Die Santa Susanna-Quelle hat einen maximalen Wasserdurchfluss von 5500 Litern pro Sekunde und gehört zu den größten in Europa. Heute entstehen hier zwei Wasserläufe: der Fluss Santa Susanna und der gleichnamige Kanal. Der Kanal wurde Ende der 1920er Jahre als Gegenmaßnahme gegen häufige Überschwemmungen gebaut. Während der Fluss nach wenigen Kilometern in den Ripasottile-See mündet, verläuft der Kanal viel länger und ist ein Nebenfluss des Velinos (ein wunderschöner Kreidefluss).


An den Ufern dieses Flusses wurde der heilige Franziskus von Assisi dazu inspiriert, den Gesang der Geschöpfe zu komponieren. Für die Schönheit der Landschaft und den außergewöhnlichen Wasserfluss wurde die Quelle im Jahr 1977 zum Naturdenkmal erklärt.


Der Kanal, etwa 100 Kilometer nördlich von Rom entfernt, wurde in Sand- und Kalksteinfelsen gegraben und hat die gleichen Eigenschaften wie ein Kreidefluss: kaltes und kristallklares Wasser mit konstanter Temperatur. Der Canale Santa Susanna ist ein "NO KILL", mit einem Abschnitt zum Fliegenfischen und einem zum Spinnfischen. In beiden Fällen muss der Haken widerhakenlos sein.


Aufgrund der Transparenz seines Wassers und der Eigenschaften eines Kreidestroms eignet es sich perfekt zum Fliegenfischen. Zum Angeln in diesem Gewässer sind der italienische nationale Angelschein und eine zusätzliche Tageskarte erforderlich, die online erworben werden kann.


Im kalten Wasser der Quelle ist noch der Stichling anzutreffen, während im Flusslauf kommen sowohl Bachforellen als auch Regenbogenforellen vor.


Mitte Juli, an heißen Tagen mit Sonnenschein und Temperaturen über 30 Grad, hatte ich die Gelegenheit, den Kanal zu beangeln. Trotz der Hitze, sieht man Forellen, die sich von Nymphen ernährten.


Nach einer Stunde in der Sonne brauche ich etwas Schatten. Während ich, im Schutz des einzigen Bäumchens aus der Flasche trinke, sehe eine monströse Forelle. Sie ist drei oder vier Kilo groß. Sie steht in der Tiefe und bewegt sich gelegentlich mit schnellen seitlichen Ausschlägen als sie sich Nymphen schnappt. Nach vielen Versuchen und gewechselten Fliegen, gelingt es schließlich einer Nymphe an Hakengröße 14, ihr Interesse zu wecken. Sie schwimmt einen halben Meter in Richtung meiner Fliege hoch. Sie beobachtet die Nymphe für den Bruchteil einer Sekunde, der ewig zu dauern scheint. Dann sinkt sie wieder und verschwindet hinter einer Algengruppe.


Die Forellen sind sehr schwer zu fangen, wahrscheinlich haben sie alle möglichen Muster schon gesehen. Dank des kristallklaren Wassers erkennen sie außerdem Angler schon von weitem.
Wenn die Sonne langsam untergeht, hoffe ich, dass ich einen schönen Schlupf genießen kann.


Als ich die Straße entlang zurückgehe, sehe ich einige Meter vom Ufer entfernt drei steigende Forellen. In der Luft sind kleine olivgrüne Eintagsfilegen zu sehen. Ich montiere einen kleinen Arpo in CDC auf einem Haken 18. Beim zweiten Wurf fange ich den scheinbar kleinsten der Gruppe. Ich befreie sie. Die größeren Gefährten sind nun alarmiert und hören auf zu steigen.


Auf den anderthalb Kilometern, die mich von meinem Auto trennen, sehe ich noch zwei Forellen. Sie müssen ein Radar besitzen: Wenn ich in Wurfweite komme, verschwinden sie. Der erwartete Schlupf scheint nicht zu passieren. Vielleicht beim nächsten Mal. Der Wasserweg, eingebettet in die sanften Hügel Umbriens, schlängelt sich zwischen üppigen Pappeln und lässt mit seiner Farbe und seinen Unterwasserlandschaften sogar die Nähe der Straße vergessen. Ein zauberhafter Ort.


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