River Lainio (Sweden) 

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by Paul Majeran  

Das Ziel unserer traditionellen Sommer-Fliegenfischerwoche lautet Nordschweden. Wir fliegen nach Kiruna, oberhalb des Polarkreises, und fahren von dort mit dem Mietwagen nach Kangos.


Das Beste an Kangos: es liegt am Lainio, einem hervorragenden Lachsfluss, der in den Torne mündet. Dort schlagen wir unsere Basis auf und starten unsere Expeditionen zu den vielversprechenden‚ fly only Beats, die sich noch etliche Kilometer stromaufwärts befinden…


Nichts für "Ansitz-Angler" - um ans Ziel unserer Lachsangler-Träume zu gelangen, muss erst ein Wathosen-Marsch in voller Montur durch Wald und Sumpf hingelegt werden. Freeclimbing inclusive.


Nach einem veritablen Wathosen-Marathon durch die Wildniss bekommen wir endlich unser Fischwasser zu sehen: den Onka-Abschnitt - oder Zone 2 - des Lainio. Ein atemberaubender Anblick, aber: wie kommen wir ans Wasser? Wo genau sind die besten Stellen? Welche Fliegen versprechen Erfolg?


"Nicht verzagen, Lars Munk fragen" - unser Guide erklärt uns erstmal die Situation. Obwohl Lachs-Standplätze sich an beiden Ufern des Onka-Abschnitts finden, können wir lediglich von dieser Seite Fischen, denn der Fluss kann höchstens bei extremem Niedrigwasser ?berquert werden.


Wir finden uns inmitten einer traumhaften Landschaft, einer Wildnis, wie sie in Europa wahrscheinlich nirgends mehr zu finden ist… und wir haben den langen Onka-Abschnitt ganz für uns allein. Das muss das Lachsangler-Paradies sein!


Um Onka im unteren Abschnitt erfolgreich zu befischen, ist die Beherrschung des Speycast vorteilhaft. Der langgezogene Felsen im Rücken macht nicht nur das Werfen zu einer Herausforderung - auch das Waten….die Kante bricht nach ca. fünf Metern in die Tiefe ab. Das bedeutet aber auch, dass der Lachs in der Nähe ist. Die Fische stehen im Tiefen Poolund sind quasi "zum greifen nahe", wovon Andrea sich zu seiner Überraschung leibhaftig überzeugen konnte. Leider ist der Lachs, den er in nur wenigen Metern Entfernung gehakt hatte, nach wenigen kräftigen Schwanzschlägen vom Haken losgekommen - aber der Eindruck bleibt!


Standiges werfen an frischer Luft macht hungrig. Es macht Sinn, dem Pool, den Fischen und sich selbst eine Pause zu gönnen, um beispielweise eine lokal Snack Spezialität zu verkosten: getrockentes Rentierfleisch. So lässt sich die spektakuläre Landschaft noch besser bewundern.


Nach der Pause geht's wieder ins Wasser. Etliche Würfe später biegt sich die zweihändige Lachsrute von Andrea - etwas ist dran. Etwa ein Grils? Nein - eine nette Äsche von 40 cm nahm die Lachsfliege! Wie wir uns in der Folge überzeugen können, ist dies keine Seltenheit. Der Lainio gilt nämlich auch als exzellentes Äschengewässer.


Nach unseren erfolglosen Versuchen bei Onka, wird's höchste Zeit für einen Ortswechesl. Am nächsten Tag versuchen wir unser Glück in Zone 4 - dieses ist der letze exklusive Beat stromab, bevor die lange öffentliche Strecke des Ortes Kangos anfängt. Der Charkter des Flusses ist hier ein deutlich anderer als bei Onka, aber typisch für den Lainio.


Zone 4: Endlich - ein Lachs nimmt die schwarze Tubnefly und liefert einen erbittrten Kampf, mit mehreren Sprüngen und "Ausflügen" stromab...


Der Fisch konnte schliesslich "klassich" per Schwanzwurzelgriff gelandet werden, ein Lachs-Wibchen von 85 cm Länge und ca. 6,2 kg Gewicht. Nach einer kuren "Photoshooting" wurde sie zurück in ihr Element entlassen - möge sie wieterhin zur Vermehrung des wilden Lainio-Lacses beitragen!


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