River Blau (Germany) 

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Zwei Grad Celsius, es ist Mitte Oktober, ich hatte nur die Zeit ein paar Brötchen in der Bäckerei des Dorfes zu kaufen und um 8 Uhr war ich auf dem Waldparkplatz, wie auf der Angelkarte angezeigt. Mit Watstiefeln laufe ich auf dem Pfad zum Fluss. Endlich komme ich auf die Brücke und blicke auf das Wasser.


Als ich mich stromabwärts wende, signalisiert mir ein fehlender Herzschlag, bevor die Bilder durch die Augennerven ins Gehirn gelangen, dass die Fische schon steigen !


Ich muss mich halten um nicht auf dem nassen Pfad zu rutschen. Obwohl ich bis zu den Knien im Schlamm versinke, finde ich den Weg auf den matschigen Grund. Endlich schaffe ich es auf die harte Erde, in der Nähe von Schilf.


Die Fische steigen ständig, es gibt keine Eile, das Schlüpfen sieht nicht aus als wäre es nur vorübergehend. Ich beobachte und entschließe mich ruhig, auf welchen Fisch ich zuerst werfe. Kleine Baetidae Eintagsfliegen heben auf der Oberfläche ab, ich entscheide mich für eine "Arpo", ein italienisches klassisches Muster.


Ich sehe den Rücken einer riesigen Forelle in der Mitte des Flusses, die sich von steigenden Nymphen ernährt. Mit einem perfekten Wurf fließt die Fliege direkt zu dem Fisch, der sie sofort nimmt. Sie ist groß und stark und ein paar mal zieht sie mir sogar ein paar Meter Schnur weg. Nach 2 Minuten habe ich sie am Ufer aber mit einem plötzlichen Sprung schwimmt sie fort. In der nächsten halben Stunde fange ich mehrere Forellen mit der selben Fliege. Besonders als die Fliege ein wenig sinkt und ich sie aus dem Handgelenk bewege.


Ich fange etwa 10 Forellen, viele Bachforellen, einige Regenbogen und sogar einen Saibling. Alle auf Trockener Fliege.


Ich laufe weiter stromaufwärts. An einer flachen Strecke mit vielen Unterwasserpflanzen, steigen einige Forellen auf. Eine große Regenbogenforelle frisst abdriftende Nymphen. Sie bewegt sich nach rechts und links, immer auf der selben Höhe. Ich binde eine "Scart", eine kleine unbeschwerte olive Nymphe, am Vorfach.


Die Fliege sinkt langsam mit dem Strom. Auf meinen Knien versteckt zwischen dem hohen Gras, kann ich die Unterwasserszene beobachten, als würde ich durch ein Glas eines Holländische Aquarium schauen. Mit einem kleinen Zupfen lasse ich die Fliege ein Paar Millimeter nach oben steigen. Die Forelle nimmt sie ohne Vorsicht. Nach dem ersten gewaltigen Fliehen und einigen Sprüngen in die Luft lässt sie sich in Richtung Ufer bringen. Ich brauche 5 Minuten um ihren Widerstand zu gewinnen. Sie ist eine fette Regenbogenforelle von guten 5 Pfunden.


Weiter stromaufwärts breitet sich der Fluss aus. Die Sonne wärmt die Luft und der Nebel ist weg. Hunderte von Köcherfliegen schwärmen am Ufer. Jeder Schritt den ich tue, provoziert einen kleinen Wirbel von unterschiedlichen Tricoptera Arten in der Luft.


Der Fluss fließt nun frei in der Mitte der Wiese.


Einige wunderschöne Strecken sind bedeckt mit Unterwasserprärien, die ab und zu bis zur Oberfläche steigen.


Die Fische werden nun weniger aktiv, ich esse etwas und versuche ein Selbstporträt aufzunehmen.


Als der Tag bewölkt wird, steigen die Duns wieder, segelnd auf der Oberfläche. Die Fische werden nun super aktiv und das Angeln ist Genuss pur.


Zusätzlich bin ich den ganzen Tag alleine am Fluss, Vorteil des Angelns an den Wochentagen.


Noch eine schöne Regebogenforelle, auf einer kleinen 18er Trockenfliege gefangen.


An dem anderen Ufer, wenige Meter von einer Gruppe von Enten entfernt, steigen mindesten drei Forellen. Es gelingt mir die größte als erstes zu fangen: eine wunderschöne Bachforelle.


Und vor dem Schluss noch eine Regenbogenforelle von mehr als 4 Pfund auf Emerger.


Die befischte Strecke befindet sich beim Arnegg, in der Nähe von Ulm. Besonders empfehlenswert der Besuch vom Blau Topf , die Quelle der Blau in Blaubeuren, das pitoreske Dorf mit seinem alten Kloster (Jahr 1085) und dem Netz von Kanälen die kleine Kreideflüsse sind. Man kann oft Forellen und Äschen beobachten, quasi vom Fenster aus.


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